Das grüne Herz

1913 erwirbt der Kurverein im Talboden einen grossen Blätz Land und lädt zum Ideenwettbewerb für den Kurpark. Ernst Klingelfuss entwirft eine klassisch-symmetrische Anlage mit Springbrunnen.

Torbauten von Architekt Nicolaus Hartmann jr. öffnen die ehemals umfriedete Enklave. Einer dieser Zwillingsbauten mit Sitznischen und Reliefschmuck steht noch. Arven in Reih und Glied gepflanzt flankieren den Vorplatz und prägen den Park. Hinter dem später aufgeschütteten Erdwall mit Tribüne öffnet sich eine elliptische Lichtung zwischen dem von Spazierwegen und Finnenbahn durch-schlängelten, aufgeforsteten Nadelwäldchen. Der Treppenaufgang mit der Trockenmauer hinter dem ornamental profilierten Landi-Brunnen von Wilhelm Schwerzmann bindet den Park an die Promenade an. Zur «Baulichen Sanierung von Hotels und Kurorten» will Ernst F. Burckhardt 1941 den Kurpark als Freifläche schützen. zwanzig Jahre später wird sein Anliegen zum Baugesetz. Beim Bau des angrenzenden Hallenbades wird der Park zur aufgelockerten Berglandschaft mit Gartenbad. Sein Architekt, Ernst Gisel, lässt dafür 150 Bäume neu oder umpflanzen. ‹Der Atmende› von Philpp Modrow, das Denkmal für Kurortpionier Alexander Spengler, rückt vom Zentrum zur Seite: Davos soll neu kongress- und Sportort sein. 2004 gibt der Rückbau des Gartenbads dem Park die alte Grösse.

Das grüne Herz will wiederbelebt werden - aber nicht verbaut.

*aus dem Buch “Bauen in Davos” zur Verfügung gestellt von Jürg Grassl